Übung Landkarte des Hundekörpers

• Dein Hund soll nach und nach lernen sich am ganzen Körper anfassen zu lassen und sich dabei wohlzufühlen.
• Du als Halter stärkst deine Kompetenzen im Beobachten und Interpretieren von Ausdrucksverhalten.
• Du erkundest, an welchen Stellen dein Hund besonders gerne gestreichelt werden möchte. Das kannst du situationsabhängig auch als Belohnung und zur aktiven Entspannung deines Hundes einsetzen.

Für wen ist diese Übung geeignet?

Basisübung für alle Hundehalter

(Ausnahme: Wenn dein Hund Schmerzen hat, besonders sensibel auf Berührungen reagiert oder körperliche Nähe meidet, sprich dich bitte mit deiner Trainerin im Vorfeld ab. Ggf. gehen wir anders vor.)

Anleitung zur Erforschung der Landkarte:

Stelle dir den Körper deines Hundes als Landkarte vor. Dazu kannst du dir gerne die beiliegende Hundegrafik ausdrucken und die betreffenden Stellen markieren. Es gibt Stellen, an denen sich dein Hund gerne anfassen lässt und rasch entspannt und Stellen, an denen es ihm (noch) unangenehm ist. Die Stellen, die deinem Hund unangenehm sind, müssen auf deiner Landkarte noch erforscht werden. Expeditionen sind gut vorbereitet und brauchen etwas Zeit. Wähle für die erste Expedition einen Zeitpunkt, an dem dein Hund entspannt ist und gerade gerne mit dir kuschelt.

1. Berühre sanft nach und nach alle Teile des Hundekörpers, streichle deinen Hund. Du erkundest sozusagen die gesamte Landkarte. Dabei beobachte deinen Hund, bei welchen Berührungen er sich anspannt oder die Berühung vermeidet. (z.B zieht sein Bein weg)
2. Markiere auf der Landkarte alle Körperteile, die Anspannung oder Meideverhalten auslösen (=unbekannte Flecken), und alle Teile, an denen dein Hund besonders gerne angefasst wird. (Drucke dir dafür die Hundegrafik aus und nutze bspw. zwei unterschiedliche Farben.)
3. Mach dir eine Liste, welche Berührungen dein Hund besonders gerne mag. Diese werden im weiteren Training als Belohnung eingesetzt.
4. Starte mit dem Training zur Erforschung weiterer Teile. (Training zur Erhöhung der Berührungstoleranz)

Training zur Erforschung weiterer Teile – Erhöhung der Berührungstoleranz

Nun geht es darum, dass dein Hund sich nach und nach auf den ihm noch unangenehmen Stellen (= unbekannte Flecken) anfassen lässt. Dabei lernt er, dass es sich lohnt eine Berührung an einer unangenehmen Stelle abzuwarten, weil danach eine angenehme Stelle gestreichelt wird. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine klassische Konditionierung: Die Berührung eines unbekannten Fleckes also einer unangenehmen Stelle wird zeitlich mit der einer angenehmen Berührung verknüpft.

Denke wieder daran, eine Expedition braucht Zeit. Du kannst diese Übung immer mal wieder durchführen, wenn du mit deinem Hund kuschelst. Beachte, dass nur ein Streicheln der angenehmen Stellen belohnend ist. Willst du in einer bestimmten Situation deinen Hund entspannen oder ihn belohnen, streichle nur die Stellen, die dein Hund auch als angenehm empfindet.

Diese Trainingsanleitung kannst du auch beim Bürsten, Krallenschneiden etc. anwenden.