Hundezonen vernünftig besuchen
Gerade in Wien gibt es einige eingezäunte Hundezonen, offizielle Hundeauslaufgebiete oder einfach auch nur Wiesen, auf denen viele Hunde zusammenkommen. Auf der Seite der Magistratsseite der Stadt Wien findest du eine Liste über die offiziellen Hundezonen und – auslaufgebiete im Stadtgebiet.
Oft meint der Mensch, seinem Hund eine Freude zu bereiten und ihm Kontakt zu Artgenossen zu ermöglichen. Grundsätzlich ist das eine gute Idee. Um seinem Hund damit wirklich Gutes zu tun, musst du aber einiges beachten. Viel zu viele Hundehalter erkennen die Ernsthaftigkeit der Situation im Umgang mit Hundebegegnungen nicht. Viel zu oft wird eine Konfliktvermeidung für Spiel gehalten. Und allzuleicht etabliert sich genau hier zukünftiges Problemverhalten im Umgang mit anderen Hunden.
Im Grunde genommen liegt das Problem darin, dass auf zu engem Raum zu viele sich unbekannte Hunde treffen. Dadurch kommt es zu Anspannungen, Konfliktvermeideverhalten oder eben auch Konflikten. All das bedeutet Stress für deinen Hund. Hunde sind außerdem nicht darauf ausgerichtet, dauernd fremde Hunde zu treffen. Jedes Mal müssen sie dabei entscheiden, ob es sich um “Freund” oder “Feind” handelt, das ist stressig. Deswegen ist ein Zusammentreffen mit bereits bekannten Hunden, die sich gut verstehen (das kann auch einfach ein ruhiges Beieinandersein sein), eine sehr schöne Varinte Kontakt zu Artgenossen zu haben.
Auf folgende Punkte kannst du achten:
- wenige Hunde: Je nach Größe der Zone und Hundetypen können bereits 2-3 Hunde viel sein. Bekannte befreundete Hunde sind zu bevorzugen. Hundezonen mit ständig wechselnden Hunden sind stressender.
- ruhige Hunde: Je mehr Bewegung du siehst oder je mehr gebellt wird, desto höher ist der Erregungslevel der dortigen Hunde. Damit sind Konflikte wahrscheinlicher.
- KEINE Wurfspiele: Wurfspiele haben in Anwesenheit fremder Hunde nichts verloren. Das Potential von Ressourcenverteidigung und Aggressionsverhalten aufgrund fehlender oder falscher Kommunikation ist hoch. Sollte jemand anderer Wurfspiele machen, weiche diesem Team großräumig aus.
- Maulkorb und Leine in Hundezonen: Frag nach, warum ein Hund einen Mauli trägt oder (in einer eingezäunten Zone) an der Leine geführt wird. Ggf. lass deinen Hund lieber nicht hin. Setze deinen Hund keinen bedrohlichen Situationen aus.
Manchmal ist es besser die Hundezone zu verlassen oder erst gar nicht zu betreten. Ein ruhiger Spaziergang an einer 3m Leine, wo dein Hund ausgiebig schnüffeln und seine Umgebung erkunden kann, ist eine gute Alternative.
Erwachsene Hunde spielen in der Regel nur mehr mit ausgewähten Hundepartnern. Genauso wie bei uns Menschen reduziert sich das Spielverhalten mit dem Erwachsenwerden. Spielen wir im Sandkasten noch mit dem Nächstbesten neben uns, treffen wir uns als Erwachsene nur mehr mit guten bekannten Freunden zu Spieleabenden. Oft sind Halter enttäuscht oder machen sich Sorgen, dass ihr erwachsener Hund nicht spielt. Das ist Normalverhalten und gut so. Haben wir hingegen einen erwachsenen Hund, der in der Interaktion mit anderen häufig ein “spielähnliches” Verhalten zeigt, werfen wir eher ein Auge darauf.
Es kann durchaus ein genussvoller Sozialkontakt sein, wenn dein erwachsener Hund einfach mit einem anderen Hund die Umwelt erkundet und in der Gegend herumschnüffelt.
So kannst du ein schönes Spiel erkennen (Spielsignale)?
Allzu oft meinen Halter, dass ihre Hunde so schön miteinander spielen. Das Herumgerenne der Hunde ist sehr häufig bereits eine Konfliktvermeidugnsstrategie. Die Tiere haben Stress, das Erregungsniveau ist sehr hoch. Hunde werden gemobbt oder mobben selbst. Wenn du deinen Hund in solche Situationen bringst, wird das deine Führungsqualtiäten mindern.
- Rollenwechsel: Mal ist der eine oben, mal der andere. Mal läuft der eine vor dem anderen her, mal der andere.
- Unterschiedliche Spiele: Mal gibt es ein Maulspiel, mal ein Rennspiel, dann wieder ein Balgen, usw.
- Pausen: Pausen, in denen die Hund voneinander ablassen, sind ein gutes Zeichen. (Diese können sehr kurz z.B. 1 Sekunde lang sein.)
Es gibt noch eine Reihe weiterer Spielsignale wie etwa übertriebene Bewegungen und schnelle Wechsel von Körperhaltungen, Spielgesichter, Vorderkörpertiefstellung, kein Ernstbezug, keine Gewinner und Verlierer, Verhaltenselemente aus unterschiedlichen Funktionskreisen werden willkürlich aneinandergereiht (z.B. Hetzen und dann Maulkampf), Selbsthandicap.